Kennen Sie die 7-38-55-Regel?
Der US-amerikanische Psychologe Albert Mehrabian hat durch Tausende von Interviews herausgefunden, wovon die spontane Wirkung einer Person abhängt: nämlich zu 7 Prozent davon, was sie tatsächlich sagt, zu 38 Prozent von ihrem Tonfall und zu 55 Prozent von nonverbalen Signalen wie Körpersprache, Mimik, Kleidung, Aussehen, Zugewandtheit.
Du kannst dieses Wissen für dein Auftreten und deine Karriere nutzen:
1. Authentisch bleiben
Deine Persönlichkeit ist einzigartig, es gibt Sie kein zweites Mal. Wenn du dich übermässig an die Erwartungen deiner Gesprächspartner anpasst, geht also ein wichtiger Teil von dir verloren. Natürlich ist ein gewisses Mass an Orientierung immer sehr hilfreich: Was für ein Typ ist mein Gegenüber? In welcher Position und in welchem Setting begegnen wir uns? Welche gemeinsamen Werte gilt es zu betonen? Darüber hinaus besteht die Essenz einer Begegnung jedoch daraus, sich als der zu zeigen, der du wirklich bist. Beim Erstkontakt mit Fokus auf die positiven Seiten: Wesentlich ist dabei, dass du deine Stärken ZEIGEN, und nicht (nur) darüber SPRECHEN kannst. Gewinnen dein Gegenüber im Gespräch also mit gelebten Stärken: Höflichkeit, Empathie, Humor, Interesse am anderen, Intelligenz, Aufmerksamkeit ...
2. Der erste Eindruck
Um unser Gegenüber schon beim ersten Eindruck positiv zu beeindrucken, haben wir exakt eine Zehntelsekunde Zeit. Das fanden die US-amerikanischen Forscher Janine Willis und Alex Todorov von der Princeton Universität Mitte 2006 in einem Experiment heraus. Bezogen auf den Beruf sind das äußere Erscheinungsbild und souveräne Umgangsformen also wichtig für den kompetenten und professionellen ersten Eindruck. Eine zentrale Rolle spielen dabei sogenannte Schlüsselreize: die gesamte Erscheinung/Ausstrahlung, wie Farbe und Stil der Kleidung, Frisur, Accessoires, Körperschmuck sowie die Körpersprache in Form von Stimme, Mimik, Gestik und Körperhaltung. Diese verschiedenen Eindrücke werden blitzschnell zu einem Gesamtbild zusammengefügt, das darüber entscheidet, ob uns jemand als sympathisch oder unsympathisch, kompetent oder inkompetent, selbstbewusst oder schüchtern empfindet.
Vier wesentliche Faktoren, die einen beruflichen Termin von der ersten Sekunde (!) an erfolgreich machen können, sind: 1. Pünktlichkeit, 2. angemessenes, branchenorientiertes, gut sitzendes Outfit, 3. aufrechte, dennoch entspannte Körperhaltung und aufmerksamer Blickkontakt, 4. betontes, ruhiges Sprechen mit Begeisterung und Überzeugung in der Stimme.
3. Zeige Interesse
Oft erinnert sich ein Mensch nicht so sehr daran, was du konkret gesagt hast, sondern wie er sich während der Begegnung mit dir gefühlt hat. Schenke deinem Gesprächspartner Raum und Anerkennung, allein dadurch unterscheidest du dich bereits von vielen anderen. Höre aufmerksam zu und gehe auf das Gesagte ein. Was sich hier wie eine Selbstverständlichkeit liest, gehört im alltäglichen Leben eher zu den selteneren Szenarios. Wir alle sind schon „zugetextet“ worden, hatten das Gefühl, dass der andere im Gespräch in erster Linie darauf fixiert ist, seine Einwände, Gedanken, Theorien zu platzieren. Mit einem echten Gespräch hat das wenig zu tun. Lasse dem anderen also seinen Rederaum und schenke ihm dadurch Anerkennung.
4. Sei positiv
Nein, wir sprechen hier nicht vom unreflektierten „positive thinking“ oder davon, jedes Problem unverzüglich im Lichte seines Potenzials zu betrachten. Denn das entspricht einfach nicht dem menschlichen Grundbedürfnis: Wir wollen uns ärgern dürfen, Frustration zulassen und sie auch ausdrücken. Um dann in Richtung Lösung zu agieren.
Wenn es allerdings um Begegnungen mit fremden Menschen geht, punktest du mit guter Laune und einem Lächeln im Gesicht. Auf solche Begegnungen kannst du dich innerlich einschwingen: Beschäftige dich in Gedanken mit Dingen, die dir gute Laune machen, und stelle Problematisches vorerst zurück. Ein offenes Gesicht wirkt anziehender als ein grüblerischer oder frustrierter Ausdruck. Mit einer zuversichtlichen Grundschwingung beindruckst du andere Menschen positiv. Also alles zu seiner Zeit, Probleme können auch später besprochen und gelöst werden.
5. Biete Nützliches
Wir erinnern uns immer gerne an Menschen, von denen wir etwas geschenkt bekommen haben. Sei es eine kleine Aufmerksamkeit, wertvolle Information, Tipps, Adressen ... Wenn du also nützliche Informationen hast, teilen Sie diese mit deinem Gesprächspartner. Dabei geht es nicht um gehütete „Geheimtipps“ – die seien Freunden und ganz besonderen Kontakten vorbehalten –, sondern um Informationen, die für dein Gegenüber interessant sein können. Zum Beispiel eine App, die zum Gesprächsthema passt, ein Seminar, das Sie beruflich nach vorne gebracht hat, der Hinweis auf ein Theaterstück oder ein besonderes Restaurant, wenn der andere sich vor Ort nicht auskennt. Damit unterstützt du den Erfolg deines Gegenübers, ohne selbst etwas zu verlieren! Im Gegenteil, du gewinnst: Eine wohlwollende Haltung wirkt anziehend und wird dir immer wieder Gutes bringen, privat wie beruflich.
Möchtest du aktiv an deinem Auftreten, deiner Karriere arbeiten?
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